Substrat für Kakteen und Sukkulenten

Substrat für Kakteen und Sukkulenten kannst du selber mischen:

Um eine gute Kakteen- und Sukkulentenerde zu erhalten, muss sie nach dem sie mit der Hand zusammendrückt wurde, kurz ihre gepresste Form beibehalten und dann locker auseinanderfallen.
Außerdem muss sie nach dem sie einmal ausgetrocknet
war, leicht wieder befeuchtbar sein.
Industriell erzeugte Kakteen Erde enthält meist zu viel Torf.

Die Zusammensetzung von Kakteenerde.

Etwa 20 % Blumenerde,
30 % Ziegelsplitt oder alternativ Seramis und
30 % Bims,
der Rest ist Sand, Löss, Ziegelmehl oder andere ähnliche Stoffe, es kann auch etwas Holzkohle beigemengt werden.

Auch Bonsaierde sogenannte Akadama kann man zugeben  oder auch als selbstständiges Substrat verwendet.

Bei welchen Kakteen sollte eine andere Mischung gewählt werden?

Beispielsweise, die zu den „anderen“ Sukkulenten zählenden Pflanzen, wachsen etwas besser, wenn der Humusanteil (Blumenerde) circa 50-70  Prozent beträgt. Die Arten der Gattungen Astrophytum oder Ariocarpus vertragen das Substrat besser, wenn kein Humus enthalten ist, statt dessen aber ein höherer Anteil an Bims und Löss beigegeben wird. Lithops sollten auch nur in mineralischem Substrat gehalten werden, um ein schnelles abtrocknen der Erde zu gewährleisten und eine Überdüngung durch Blumenerde zu vermeiden. Was wiederum ein unförmiges Wachstum und schnelleres absterben der Lithops Arten nach sich zieht.

Kakteenerde selber mischen©Kaktusmichel.de
Zuschlagstoffe für Kakteenerde mischen©Kaktusmichel.de

Einen Vorteil haben unsere sukkulenten Pflanzen sie wachsen in fast jeder Erde.

Das führt dazu, dass sämtliche  Kakteenliebhaber die ihre eigene Kakteen-Substrat für die Pflanzen selber mischen, die besten Kakteenerden haben. „Ich auch“ 🙂
Wichtig ist nur, die Erdzusammensetzung sollte an die Pflege und manchmal an die Pflanze angepasst sein.

Der im Supermarkt gekaufte Kaktus sitzt meist in Torf.

Die Supermarktpflanzen sitzen oft in Torf, weil diese  in der Verarbeitung an der Topfmaschinen einfacher ist. Abgesehen davon ist dieses Substrat auch günstiger. Aus dieser behüteten Umgebung kommen sie jetzt in die raue Wirklichkeit beim Discounter.

Kakteen aus dem Supermarkt solltest du gleich umtopfen.

Das Substrat ist trocken die letzten Düngerreserven haben kurz vor der Wurzelspitze halt gemacht und es setzen sich kleine Salzkristalle vor die Öffnung der Wurzel. Jetzt kommt der glückliche Käufer mit seiner Neuerwerbung nach Hause und was macht er mit seinem neuen Freund?? Gießen! Allerdings nimmt trockener Torf nur schwer wieder Wasser auf, es kann sein, das alles von der Erde ab perlt und unser Kaktus wartet umsonst auf seinen Schluck Wasser. Der andere Fall ist, er bekommt Wasser, die Salzkonzentration löst sich auf und verbrennt ihm die Füße. Folge, die noch vorhandenen Saugwurzeln sterben ab. Die Pflanze versucht weiterhin vorsichtig, ob die Luft rein ist und bildet erneut frische Wurzeln aus. Darum ist es besser die Neuerwerbungen erst einmal von dieser Erde zu befreien.

Ich habe die bessere Kakteenerde!
Ich habe die bessere Erde!

Was musst Du beim umtopfen beachten?

Die Pflanze wird mit dem frischen Erdgemisch eingetopft.
Danach eine Woche warten und dann erst gießen. Die Beschädigungen an den Wurzeln sind nun verheilt, ein absterben der Pflanze aufgrund von Fäulnis ist somit sehr gering.

Nochmal was zur Erdzusammensetzung.

Natürlich gibt es viele Vorschläge und Tipps, deshalb auch hier nur Anregungen. Da nicht jeder Zuschlagsstoff leicht erhältlich ist, solltest du die Zutaten nehmen die für dich, ohne Aufwand erreichbar sind. Es sollte ein Gemisch entstehen, das gut durchlässig ist und formstabil bleibt. Unter formstabil verstehe ich, es sollte nicht gleich auswaschen oder verklumpen.  Zuschlagstoffe können sein, eine gute Blumenerde, Perlit, Ziegelsplitt, Sand, Bims, Seramis, Löss oder andere ähnliche Stoffe, es kann auch etwas Holzkohle beigemengt werden.

Pfui! Hasso, die neue Kakteenerde ist kein Hunde-WC..
Pfui! Hasso, die neue Kakteenerde ist kein Hunde-WC..

Warum soll ich nur wenige Substratmischungen verwenden?

Der Vorteil in einer größeren Sammlung nur eine oder zwei Substratmischungen anzuwenden ist auch beim Gießen festzustellen. Die Pflanzen werden in etwa zur gleichen Zeit trocken, was den Gießrhythmus erleichtert. Wer sein Substrat selbst mischt, wird um einige Versuche nicht herum kommen, aber die Pflanzen werden es ihm/ihr danken.

Tipps gibt es hier, in meinem Buch und immer mal wieder bei Treffen in einer Kakteenbegeisterten Ortsgruppe der Deutschen Kakteengesellschaft zum Beispiel in Michelstadt.

17 Kommentare zu “Substrat für Kakteen und Sukkulenten”

  1. Also Seramis als Kakteenblog zu empfehlen ist ja wohl ein schlechter Scherz.. Seramis ist viel zu sauer um es für Kakteen zu verwenden und hält die Feuchtigkeit viel zu lange schlechte Drainage Eigenschaften

    1. Seramis hat einen PH-Wert von 6,2-7,5 und bei Sukkulenten geht man von einem PH-Wert von 6-7,5 aus, also ist das sicher kein Widerspruch. Von einem sauren Boden spricht man bei einem Wert unter 6,5. Der pH-Wert 6,5 bis 7,5 gilt als neutral. Natürlich bei Ariocarpen und Turbinicarpen würde ich nicht unbedingt dort einpflanzen, wobei ein Zuschlag von etwas Natur-Gips oder Kalksteinen da schon für Abhilfe sorgt. Die Drainageeigenschaften sind auch gut, nur bei jedem Substrat sollte man das Gießen darauf einstellen. In Seramis entsteht in diesem Sinne keine Staunässe, wenn es nach unten ablaufen kann.

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