Natürlichen Pflanzendünger selbst herstellen

Mein Hang zum DIY lässt kaum einen Bereich des täglichen Lebens aus. Da kommt eine Publikation mit dem Titel: „Natürlichen Pflanzendünger selbst herstellen“ gerade recht. Nigel Palmer beschreibt in seinem Buch, wie man mit einfachen Mitteln Dünger in der eigenen Küche herstellen kann. Mit viel Hintergrundwissen erklärt er die Zusammenhänge zwischen der Biologie im Boden und in der Pflanze. Weiter geht es mit Rezepten für mineralische und organische Zusatzstoffe. Die klar strukturierten Anleitungen behandeln die spätere Verwendung, von der Verdünnung bis zur Lagerung. Wenn Sie glauben, ein Buch gekauft zu haben, das wie ein Kochbuch aufgebaut ist, werden Sie ein wenig enttäuscht sein. Tatsächlich muss man erst einmal 150 Seiten lesen, in denen die vielen Grundlagen behandelt werden, bevor man zum ersten Rezept kommt. Nach all dem einführenden Wissen erhalten wir Anleitung zur Bodenverbesserung mit Auszügen auf Wasserbasis. Weiter geht es mit der Herstellung von Apfelessig, der zur Gewinnung von Extrakten aus Eierschalen, Knochen, Meerestieren und so weiter verwendet wird. Es gibt nun eine Erklärung für die Fermentation von Pflanzen, Fischabfällen und Blattkompost. Weiter geht es mit der Herstellung von Milchsäurebakterien. Dann ist mehr Aufwand erforderlich, bei der Kultivierung von einheimischen Mikroorganismen (IMO). Im letzten Teil zeigt uns eine Tabelle die Mineralstoffzusätze in den einzelnen fermentierten Pflanzensäften. Und eine Brix-Tabelle, die uns einen Einblick gibt, wie fit eine Pflanze ist.


Meine Meinung zum Buch:
Die 272 Seiten sind vollgepackt mit Grundlagenwissen und interessanten Denkanstößen. Nigel Palmer hat in seinem Buch eine Menge Insiderwissen weitergegeben. Aber das Buch ist keine leichte Lektüre, in denen mal schnell was braut, damit es den Kartoffeln besser geht. Einige Rezepte erfordern viel Zeit und Aufwand, insbesondere die Herstellung der von ihm am häufigsten verwendeten einheimischen Mikroorganismen. Es erfordert viel Willen und Mühe, einige der Rezepte zu befolgen, und nicht jeder hat gerne fermentierte Fischabfälle in der Küche.
Wenn diese Mittel wie beschrieben erfolgreich sind, ist das Buch der Schlüssel zu gesunden Pflanzen mit einem Vielfachen des Nährwerts, den wir sonst erhalten können. Aber ich muss meine Skepsis noch überwinden.
Ich hätte mir einen Ratgeber mit klarer definierten Rezepten für die einzelnen zu kultivierenden Pflanzen und weniger grundlegendem Lesestoff gewünscht. Leserinnen und Leser, die alle Zusammenhänge verstehen wollen, kommen aber auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Buch: 272 Seiten, kart.
erschienen: 2023, von Unimedica im Narayana-Verlag
ISBN: 978-3-96257-299-0
Preis: 22,80

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