Cristate und andere Wuchsstörungen

Eine auffallende Wuchsveränderung nicht nur an Kakteen und anderen Sukkulenten ist ein sogenanntes Cristat auch als Kammform, Verbänderung oder Fasziation bezeichnet.

Eine Verbänderung an einer Cylindropuntia©Kaktusmichel.de

Dieses veränderte Wachstum, ist nicht mit einer Krankheit zu vergleichen, da die Wüchsigkeit der Pflanze eher zu als abnimmt.

Cristatbildung an einer Echeveria johnsonii©Kaktusmichel.de

An den Gewächsen können einzelne Teile betroffen sein wie Blüten, Stammstücke, Früchte oder auch Blätter.

Espostoa lanata mit Fasziation©Kaktusmichel.de

Auffallend ist die lineare Verbreiterung des sonst kreisförmig wachsenden Vegetationspunktes.
Durch die erhöhte Spannung in dem betroffenen bandförmig angeordneten Gewebe bildet sich oft ein schlangenförmig gewellter Trieb aus.

Gut sichtbar der Schlangenförmige Wuchs an einer Mammillaria elongata©Kaktusmichel.de

Betroffen können Sämlingspflanzen sein, aber oft passiert es erst bei schon älteren Pflanzen.
Der Auslöser ist nicht ausreichend bekannt.

Euphorbia piscidermis©DornenPROJEKT.de

Dichotome Teilung.

Ein ähnliches Verhalten ist auch die Dichotome-Teilung, bei der sich der Scheitel einer Pflanze in 2 oder mehrere Zentralpunkte aufspaltet.

Stenocactus crispatus hinterer Trieb Dichotom geteilt, mitte normal und vorne Cristat©Kaktusmichel.de

Monströser Wuchs

Eine ähnlichen Wuchsabnormalität, ist der monströse Wuchs. Eine Schädigung durch Viren oder Bakterien oder auch Chemikalien gilt hier als Auslöser. Auch hier entstehen zum Teil Verbänderungen aber auch unsymmetrische Wuchsformen.

Monströßer Wuchs an einem Felsenkaktus (Cereus repandus)©DornenPROJEKT.de

Weitervermehrung über Samen von Cristaten klappt bei Kakteen eher selten. Während an Erbsen nachgewiesen wurde das sich ein solcher Fehlwuchs auch vererbt.
Auch ist die Blühfreudigkeit bei vielen Kammformen eher gering.

Sulcorebutia arenacea Kammformen blühen nicht immer©DornenProjekt.de


Deshalb vermehrt man sukkulente Pflanzen mit Kammbildung meist über eine Pfropfung auf eine wüchsige Unterlage.
Oft kehren Cristate wieder zu ihrer normalen Wuchsform zurück.

Cristat Form von Pachycereus pringlei©Kaktusmichel.de

 

Bei einer Wuchsveränderung durch beispielsweise Viren ist abzuraten diese, als Propfunterlage zu verwenden, da es den monströsen Wuchs auch bei der aufgepfropften Pflanze auslösen könnte.

Bei der gewerblichen Weitervermehrung sind Mutation durch chemische Substanzen, durch UV-, Gamma- oder Neutronenstrahlen erzeugt worden.

3 Kommentare zu “Cristate und andere Wuchsstörungen”

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