Zurzeit regnet es gerade oft genug, das jeder wieder auf sonnige Tage wartet.
Aber wie war es letzten Sommer?
Unsere Regenfässer waren schon seit Mai trocken und kaum Regen in Aussicht.
Da könnte man doch wie ehemals in Südamerika üblich, die Regengötter anrufen :-).
Aber wie das?
Mit einem sogenannten Regenstock, jedoch kann es sein, dass statt des Regens, der Zoll kommt.
Was sind die sogenannten Regenmacher?
Es handelt sich um getrocknete Kakteen Stämme von Trichocereus, Cylindropuntia (Cholla) oder auch Eulychnia .
Es wird das verholzte Innenleben von Kakteen verwendet. Dann werden Kakteendornen eingeschlagen. Anschließend wird der Regenstock mit kleinen Kieseln oder Linsen gefüllt und an beiden Enden verschlossen. Kippt man den so gefüllten Stock hin und her, dann bahnen sich im Inneren des Kakteenholzes die Gegenstände einen Weg durch die Dornen und erzeugen dabei ein Regen geprassel ähnlichen Klang.
Im Ursprung wurden diese Stöcke in Chile gefertigt und auch eingesetzt. Zwischenzeitlich kommen sie aus dem gesamten südamerikanischen Raum.
Durch den Tourismus wurden jedoch viele dieser Rainmaker als Souvenir oder auch als Musikinstrumente ausgeführt. Was zur Folge hatte, dass intakte Kakteen gefällt wurden, um sie zu trocknen und den Holzbedarf damit zu decken.
Das ruft natürlich den Artenschutz auf den Plan.
So wurde der Handel auch mit toten Kakteen durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen eingeschränkt. Nur mit einer speziellen Verkaufsgenehmigung den sogenannten Cites-Papieren dürfen sie legal verkauft und eingeführt werden.
Sonst droht schnell eine Strafe, für illegal eingeführte Mitbringsel.
2019 wurden etwa 15 kg Kakteenholz beschlagnahmt.
Auch 2020 machte solch ein Fund Schlagzeilen, nachzulesen unter: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/121259/4781284
Obwohl das Internet von Angeboten wimmelt, sei es Kakteenholz zur Dekoration, als Kinderrassel oder auch als Regenmacher, seit lieber vorsichtig.
Es ist leichter und legaler, von kultivierten Säulenkakteen aus der eigenen Sammlung Stücke abzuschneiden und in der Sonne zu trocknen. Diese dann säubern und schon habt ihr euer eigenes Kakteenholz.
Vielleicht kann man auch in einem Botanischen Garten mal Nachfragen, ob sie geeignete Triebstücke abgeben.
Und losgeht es, mit der Regentonnenfüllung 🙂