Turbinicarpus beguinii

Wie leider oft passiert, sieht man in einer Samenliste einen Namen der einem unbekannt ist. Schnell das Saatgut bestellt, mal sehen was daraus wird. Blüht die Pflanze dann, wird sie etwas genauer betrachtet und siehe da, mal wieder nur ein Synonym zu einer Pflanze die man schon längst hat. So erging es mir mit Gymnocactus gautii. Dieser Gymnocactus jetzt Turbinicarpus bekam schon viele Namen unter anderem: Echinocactus beguinii 1898, Neolloydia beguinii 1923, Thelocactus beguinii 1983, Gymnocactus gautii 1991, Turbinicarpus mandragora v. beguinii 1999, Rapicactus beguinii v. beguinii 2003. Bei Recherchen im Internet wird es mit dem Namenswirrwarr noch schlimmer. Geht es nach Alessandro Mosco und Carlo Zanovello sie stellen T. gautii zu Echinomastus mit dem Fundgebiet Texas, Hardin County, Sour Lake. Dies führt dann zu weiteren Synonymen wie Pediocactus beguinii oder Sclerocactus warnockii. Super, ein Kaktus 10 verschiedene Schilder und das kleine Gewächshaus ist voll.

Turbinicarpus-beguinii

Der Name Gymnocactus wurde verwendet, da die Früchte ohne Dornen sind (Gymnos= Nackt). Der jetzige Namen Turbinicarpus bezieht sich ebenfalls auf die Früchte. Er bedeutet Kreiselfrucht, da die Früchte etwas an einen alten Kreisel erinnern, wenn sie reif sind und aufreißen. Gautii nach J.H. Gaut und beguinii nach Abbe Beguin. Das Verbreitungsgebiet von Turbinicarpus beguinii ist sehr groß, von Coahuila, Nuevo Leon, Tamaulipas, Zacatecas und San Luis Potosi in Höhenlagen zwischen 1400 m und 3200 m. Daher gibt es auch mehrere Formen die sich sehr in Größe, Blütenfarbe und -größe außerdem in der Bedornung unterscheiden.

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Wie bei fast allen Turbinicarpen ist die Pflege recht einfach. Sie sollten recht hell stehen, dies kann ruhig in voller Sonne und hoch oben im Gewächshaus sein. Damit ein gedrungener Habitus und dichte Dornen ausgebildet werden. Es wird oft empfohlen dem Substrat etwas Gips beizumischen (aber bitte nicht den aus dem Baumarkt). In der Natur wachsen diese Kakteen im Kalkboden (PH 8,1 bis 8,4), aber die Pflanzen gedeihen auch recht gut ohne diesen Zuschlagsstoff, in normaler stark mineralischer Kakteenerde. Im Winter werden bei völliger Trockenheit auch Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt vertragen. Es heißt bis zu minus 10 Grad, dies wurde aber von mir nicht getestet. Weitervermehrung aus Samen, die Sämlinge wachsen recht zügig heran.

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