Echinocactus grusonii

Der wohl bekannteste Kaktus, ist der nicht ganz liebevoll als ’Schwiegermutterstuhl’ bezeichnete Echinocactus grusonii. Die Pflanze ist wegen der dichten, gelben Dornen auch als ’Goldkugelkaktus’ im deutschen Sprachraum bekannt. Der Artname Name grusonii soll an den Magdeburger Industriellen und Erfinder Hermann August Jacques Gruson erinnern.

Echinocactus grusonii in Blüte©Kaktusmichel.de

Der zu seiner Zeit die größte Kakteensammlung Europas besaß. Die Erstbeschreibung verfasste 1886 der Kakteengärtner Heinrich Hildmann aus Berlin. Wenn man bei uns in jeder Gärtnerei oder im Supermarkt diese Kakteen (meist auf den Kanaren gezogen) sieht, kann man sich nicht vorstellen, dass sie in ihrem natürlichen Vorkommensgebiet so gut wie ausgestorben sind.

Ein über 120 Jahrer alter Echinocactus grusonii in unserer Gärtnerei©Kaktusmichel.de

In den 1990er Jahren wurde im Tal des Rio Moctezuma durch den Bau eines Staudamms ein Großteil der natürlichen Bestände dieser Kakteen vernichtet. Es werden in dieser Region nur noch etwa 250 Exemplare gezählt und das auf einer Fläche von 10 km².
2003 wurde zum Glück ein weiteres Vorkommensgebiet entdeckt. Wer auf Blüten in Kultur wartet, muss sich gedulden bis der Haarfilz in der Scheitelmitte den Durchmesser eines kleinen Tellers erreicht. Erst dann kommen die gelben Blüten zum Vorschein.

Jungpflanzen von Echinocactus grusonii©DornenPROJEKT.de

Der Durchmesser der Pflanze kann 80 cm bei einer Höhe von 1,5 m betragen. Da geht beim Umtopfen ohne Seilwinde oder Hilfe von kräftigen Freunden nichts mehr. Bevor dieser Kaktus aber in Kultur solche Ausmaße erreicht, vergehen 70 Jahre und mehr. Die Pflege ist recht einfach: volle Sonne und je nach Größe eine ausreichende Wasserversorgung. Wenn die Rippen anfangen zu schrumpeln, unbedingt gießen. Die Überwinterungstemperatur über 6 °C einhalten, damit Kälteschäden am Stamm vermieden werden.

Ein unbedorntes Exemplar von Echinocactus grusonii©Kaktusmichel.de

Inzwischen gibt es noch einige Ausleseformen von kurzen gebogenen Dornen bis fast unbedornt und mit weißen Dornen bis zu einer monströsen Zwergform.
Bezugsquelle der Kakteen natürlich in unserer Gärtnerei oder im Shop.

Schwiegermutterstuehle©Kaktusmichel.de

4 Kommentare zu “Echinocactus grusonii”

  1. Einen schönen guten Tag !
    Ich habe vor kurzen einen Echinocactus grusonil Kaktus erworben. Nun ist meine Frage wie alt könnte dieses Exemplar sein. Es hat eine Höhe von ca. 10 Zentimeter und einen Durchmesser von ca. 14 cm.
    Ich bedanke mich im Voraus .
    T. Dorow aus Bernau

    1. Es ist schwer darauf eine genaue Auskunft zu geben. Bei mir in Kultur würde so eine Pflanze in etwa 12-14 Jahre alt sein. Wurde die Pflanze auf den Kanaren gezogen dauert das vielleicht nur 6 Jahre. Es ist halt sehr stark von den Pflegebedingungen abhängig.

  2. Lieber Kaktusmichel, eine kurze Frage zu den natürlichen Vorkommen: Gibt/Gab es keine Bemühungen, den Kaktus wieder in der Natur zu pflanzen und damit das Überleben der Art „draußen“ zu sichern? Er scheint ja leicht vermehrt werden zu können.
    Die Frage ist, warum er nur in zwei Gebieten vorkommt/vorkam. Hast Du hiervon Kenntnis?
    Vielen Dank
    Nikolaus

    1. Hallo Nikolaus, leider ist mir auch von Wiederansiedlungen nichts bekannt. Ich war auch noch nie an einem Standort, um mir selbst ein Bild davon zu machen.
      Aber ich muss Dir recht geben, es wäre sicher kein Problem einzelne Standorte wieder zu füllen. Aber das müssen Botaniker entscheiden. Viele Grüße vom Kaktusmichel

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